Landtagswahl in Kärnten: Die SPÖ bleibt bei Verlusten von 9 %-Punkten stärkste Partei

Kaernten(LtW_2023)KleinKlagenfurt, 5. März 2023: Vor 5 Jahren konnte die SPÖ in Kärnten die Hälfte der insgesamt 36 Landtagsmandate für sich verbuchen. Zu diesem Zeitpunkt stieg die Partei auf 47,9 % der Stimmen und konnte damit fast an ihre alten Ergebnisse in dem Bundesland Österreichs wieder anschließen. So kam die SPÖ z. B. bei der Landtagswahl des Jahres 1984 noch auf 51,7 %.
Danach aber verlor die Partei massiv an Stimmen und Mandaten, ab 1999 war dann die FPÖ mit ihrem Landeshauptmann (Ministerpräsident) Jörg Haider die stimmenstärkste Partei (42,1 %). 2004 wiederholte die FPÖ ihren Wahlerfolg, 2009 übernahm das von Jörg Haider gegründete, gleichfalls wie die FPÖ rechtspopulistische „Bündnis Zukunft Österreich“ das Ruder, obwohl Haider im Oktober 2008 bei einem Autounfall ums Leben kam. Dessen Nachfolger im Amt wurde dann Gerhard Dörfler.
Das BZÖ-Kärnten vereinigte sich danach wieder mit der FPÖ und trat an als „Die Freiheitlichen Kärnten“ (FPK). Diese war dann 2012 in einen Korruptionsskandal verwickelt, sodass es 2013 zu einer Neuwahl des Landtags gekommen war. Diese Wahl konnte die SPÖ für sich entscheiden und stellt seitdem mit Peter Kaiser auch den Landeshauptmann.
Bei der heutigen Wahlentscheidung kommt die SPÖ auf 38,9 %, die FPÖ erreicht 24,6 %, die konservative ÖVP erzielt 17 % und das Kärntner „Team Köfer10,1 %. Die Grünen und das Bündnis NEOS erreichen mit 3,9 bzw. 2,6 % keine Landtagsmandate. Die Wahlbeteiligung stieg an von 68,6 auf 71,4 %.
Die SPÖ schnitt bei den Erwerbstätigen des Bundeslandes mit gut 34 % etwas unter dem Durchschnitt ab, während die FPÖ in dieser Gruppe auf 30 % kommt, so das „SORA-Institut“, welches die Hochrechnungen für den ORF durchführt. Interessant ist, dass die SPÖ besonders gut abschneidet bei Menschen mit einem Universitäts-Abschluss. Die SPÖ erreicht hier 49 %.
Die FPÖ erzielt ausgesprochen hohes Ergebnis bei Männern ohne „Matura“, einem dem deutschen Abitur gleichwertigen Schulabschluss, mit 32 %. Erwerbstätige ohne Matura wählten sogar zu 34 % die FPÖ. Diejenigen, die angaben, mit ihrem Einkommen gut auszukommen, wählten in Kärnten zu 40 % die SPÖ, diejenigen, die angegeben haben, schlecht mit ihrem Einkommen zurecht zu kommen, wählten zu 33 % die FPÖ.
Und auch die Skepsis gegenüber der Kärntner Politik spielt bei der Wahlentscheidung eine Rolle. Bei den Menschen, die „kein Vertrauen in die Kärntner Politik“ angeben, kommt die FPÖ auf 37 % sowie das Team Köfer auf 17 %, während die SPÖ hier nur 18 % erzielt. Im Gegensatz dazu steht das „Vertrauen in die Kärntner Politik“ und einem SPÖ-Anteil von 50 %. Das Ergebnis ist also erneut eine Mischung aus Zustimmung und Skepsis, wobei vom letztgenannten die FPÖ profitieren kann.

Durchschnitt bei der „Sonntagsfrage“ im Februar: Union und SPD legen nur leicht zu

Monats-Umfrage(Februar_2023)_kleinBerlin, 1. März 2023: Im Februar 2023 gab es neben der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus auch insgesamt 22 mal die Sonntagsfrage zur Bundestagswahlabsicht. In beiden Fällen hatte die CDU (im Bund: CDU/CSU) die Nase vorn.
Liegt die Union bei Infratest-Dimap, der Forschungsgruppe Wahlen und GMS etwa 10 %-Punkte vor der SPD, waren es bei FORSA sogar bis zu 12 %-Punkte. Beim INSA-Institut betrug die Differenz zugunsten der CDU/CSU gegenüber der SPD etwas weniger, so zwischen 6 und 8 %-Punkte.
Bündnis 90/Die Grünen ist bei INSA am niedrigsten gewertet mit aktuell 15,5 %, gleichauf mit der AfD. Bei KANTAR und der Forschungsgruppe Wahlen liegen die Grünen zeitweise bei bis zu 19 %, die AfD kam bei YouGOV mit 17 % auf den höchsten Wert, bei FORSA wurde diese Partei bei nur 13 % gesehen.
Dahingegen sind die beiden kleineren Parteien FDP und LINKE weitgehend im Durchschnitt des Monats, entweder 4 – 6 % (LINKE) bzw. 5 – 8 % (FDP).
Insgesamt liegt die CDU/CSU bei 28,3 % (was einen theoretischen Zugewinn von 4,2 %-Punkte zum Bundestagswahlergebnis ausmachen würde), die SPD kommt auf durchschnittliche 20,5 % (- 5,2 %-Punkte). Bündnis 90/Die Grünen erzielen 17 % (+ 2,2 %-Punkte), die FDP kommt auf 6,8 % (- 4,7 %-Punkte), die AfD erzielt im Durchschnitt 14,8 % (+ 4,5 %-Punkte) und die LINKE wird wieder bei ca. 4,9 % (+/- 0,0 %-Punkte) gesehen.
In Bundestagssitze umgerechnet, ohne Überhang- und Ausgleichsmandate, würde die SPD 140 Mandate erzielen, die CDU/CSU käme auf 193 Sitze, die Grünen auf 116, die FDP auf 46, die AfD würde 101 Sitze bekommen und die LINKE käme auf 2 (Direkt-) Mandate.
Zur Erklärung: Es handelt sich bei dieser Rangliste nicht um eine sozialwissenschaftliche Untersuchung, sondern dem Durchschnittswert, der sich aus der Berechnung der veröffentlichten Umfragedaten eines gesamten Monats der Institute Kantar, Infratest-Dimap, INSA-Consulere, der Forschungsgruppe Wahlen e. V., dem FORSA-Institut, GMS und dem Institut für Demoskopie (Allensbach) sowie YouGOV ergibt.